Ein Netzwerk fürs Bergische

streuobstBERG – Ein Netzwerk für den Erhalt der Bergischen Streuobstwiesen

Obstwiese bei Kuerten-Bechen © BSO

Streuobstwiesen zählen aufgrund ihrer vielfältigen Struktur zu den ökologisch wertvollsten Elementen der Kulturlandschaft. Bei sachgerechter Pflege entwickeln sie sich zu Hotspots der biologischen Vielfalt und bieten zahlreichen – teils stark gefährdeten – Tier- und Pflanzenarten einen wichtigen Lebensraum. Bis vor dem Zweiten Weltkrieg gehörten Obstwiesen fest zum Landschaftsbild des Bergischen Landes und trugen zur Ernährungssicherung der Menschen in der Region bei.

Veränderungen in der Landwirtschaft, der Politik und im Konsumverhalten in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts führten dazu, dass Streuobstwiesen vielerorts unwirtschaftlich und zum Teil sogar gezielt gerodet wurden. In der Folge sind viele der heute noch bestehenden Wiesen in einem schlechten Zustand. Die Bäume sind oft überaltert, es fehlt an Pflege und an Nachpflanzungen aus den letzten Jahrzehnten. Ihr Erhalt braucht großes Engagement.

Zum Glück liegen lokale Produkte aus nachhaltigem Anbau und mit kurzen Lieferwegen momentan wieder im Trend. Im Bergischen gibt es bereits eine breite Basis an meist ehrenamtlichen Initiativen, die sich mit viel Einsatz für den Erhalt der Streuobstwiesen einsetzen. Auch existieren die Grundlagen regionaler Wertschöpfungsketten und regionale Produkte aus Streuobst. Das Potential ist also vorhanden, eine Trendumkehr aber noch nicht erreicht.

Im Projekt streuobstBERG möchten wir darum bestehendes Fachwissen und Engagement in der Region identifizieren, stärken und vernetzen. Andere Regionen in Deutschland zeigen bereits erfolgreich, wie durch Kooperation und Netzwerke die Bedeutung von Streuobstwiesen wieder stärker ins öffentliche Bewusstsein gerückt werden kann.

Unser Ziel ist es, auch im Bergischen Land tragfähige Strukturen aufzubauen, um Streuobstwiesen langfristig zu sichern, zu pflegen und ihrem ökologischen und kulturellen Wert entsprechend zu fördern. Darüber hinaus fördern wir die Ausbildung von zukünftigen Experten für Obstbäume. Damit leisten wir nicht nur einen Beitrag zur Biodiversität in der Kulturlandschaft, sondern stärken auch die Streuobstwiesen als identitätsstiftendes Element der Region.

Hier stehen unsere Projektziele.

Bäumchesapfel in Bladersbach © O. Schriever
Bildnachweise: BSO