Wertschöpfungsideen & Saft

Fallobst © pixabay/Catkin

Wohin mit dem ganzen Obst?! Diese Frage stellt sich schnell, denn ein paar Obstbäume in der Vollertragsphase liefern schnell mehr Obst, als ein Durchschnittshaushalt essen kann. Zum Glück lässt sich aus Obst eine Vielzahl wunderbarer Produkte herstellen. Das Wissen um seine Verarbeitung ist allerdings in den letzten Jahrzehnten, ähnlich den Streuobstbeständen, langsam verschwunden.

Im Folgenden ist eine Übersicht von Verwertungsideen, Rezepten und Wertschöpfungsmöglichkeiten beschrieben und verlinkt, die wir laufend erweitern werden. Darüber hinaus verlinken wir die Anbieter von regionalem (Apfel)Saft.

Was kann ich aus Streuobst machen?

Aus Streuobst lassen sich viele tolle Produkte herstellen! Verbindet man traditionell bewährtes mit frischen Ideen, können dabei wirklich herausragende Produkte entstehen.

Das Netzwerk Streuobstwiesen-aktiv hat zu diesem Zweck eine ansprechende Broschüre erarbeitet, in der eine Vielzahl von Rezepten und guten Verwertungsideen gesammelt wurde. Die Broschüre kann hier heruntergeladen werden.

Im ersten Schritt ist es natürlich lecker und gesund das Obst direkt zu essen. Dafür empfehlen wir, das Obst möglichst gut zu lagern. Ein kühler, nicht zu trockner Keller ist hierfür ideal. Wer schon eine Streuobstwiese besitzt, der sollte sich am besten über die dort wachsenden Sorten informieren (z.B. hier). Nicht alle Sorten sind gleich lagerfähig, manche gar nicht, andere müssen sogar gelagert werden, um ihren besten Geschmack zu entwickeln.

Was nicht gelagert werden kann, muss haltbar gemacht werden. Die klassischen Formen der Obstverarbeitung sind Saft, Trockenobst und Apfelkraut. Saft kann das ganze Jahr getrunken werden, Trockenobst vielfältig in der Küche eingesetzt werden und Apfelkraut als Brotaufstrich und Zuckerersatz verwendet werden.

Andere alte Verwertungsformen, die in letzter Zeit wieder modern werden, sind Aufstriche und Chutneys. Und auch die eigene Herstellung von Apfelwein und Cidre aus Wiesenobst liegt voll im Trend. Was erst einmal schwierig klingt, ist in der Praxis gar nicht so kompliziert und wurde von Bauernfamilien und Landbewohnern seit Jahrhunderten praktiziert.

Streuobstsaft © BAK
Bäumchesapfel in Bladersbach © O. Schriever

Saft geht immer – und ist köstlich!

Die einfachste Art, um eine große Menge an Obst zu verwerten, ist sicherlich Saft daraus zu pressen. Dieser wird schonend erhitzt und ist nach der Abfüllung lange haltbar. Die Mischung unterschiedlicher Apfel- und Birnensorten bringt in der Regel einen geschmacklich interessanteren Saft hervor als sortenreine Säfte. Das ist bei Streuobstwiesen natürlich ein Vorteil. Auf diese Weise verzeiht die Mischung auch, wenn einige Sorten ggf. etwas zu früh geerntet wurden oder noch nicht lagerreif sind, weil man eine Wiese eben an einem Tag abernten möchte.

Saft kann man natürlich zu Hause pressen und keltern, muss man aber nicht! Im Bergischen gibt es eine Reihe mobiler Mostereien, die in der Saison regelmäßige Presstermine anbieten, sowie auch stationäre Keltereien bei denen man sein Obst anliefern kann. In der Regel kann man hier – mit gewissen Einschränkungen – den Saft von den eigenen Früchten gegen einen gewissen Arbeitspreis wieder mit nach Hause nehmen.

Wer nicht unbedingt den eigenen Saft trinken muss, kann sein ungespritztes Obst bei der Fruchtsaftkelterei Weber verkaufen bzw. gegen Produkte aus deren Angebot eintauschen. Der entstandene Saft aus Bergischem Streuobst wird unter anderem unter der Regionalmarke Bergisch Pur vermarktet. Wer hier sein Obst abliefert, nimmt also nicht nur leckeren Saft mit nach Hause, sondern unterstützt auch regionale Wertschöpfung.

Die Kontaktdaten aller Anbieter und Mostereien finden Sie in unserer Kontaktdatenbank unter dem Filter „Verwertung“.

Sie würden gerne ernten, haben aber keine Fläche oder suchen Hilfe bei der Obsternte? Sprechen Sie uns an!

Bergischen Apfelsaft kaufen – Ihr Beitrag zum Erhalt der Streuobstwiesen!

Sie möchten gerne Apfelsaft von Bergischen Streuobstwiesen kaufen? Prima, denn der ist nicht nur richtig lecker, sondern Sie unterstützen damit direkt auch deren Erhalt! Der Saft aus regionalen Äpfeln ist zwar etwas teurer als z.B. der Apfelsaft vom Discounter. Betrachtet man jedoch die Arbeit, die zugrunde liegt, ist er ein sehr preiswertes Produkt! Außerdem hat er extrem kurze Lieferwege, stammt aus nachhaltigem Anbau und wird in aller Regel ohne chemisch-synthetische Spritzmittel erzeugt. Besser geht es kaum.

Der einfachste Weg zum regionalen Saft führt über die Produkte der Fruchtsaftkelterei Weber oder die Regionalmarke „Bergisch Pur“. Diese sind in vielen Supermärkten und im Einzelhandel in der Region erhältlich. Auf der Webseite von Bergisch Pur finden Sie ein Verzeichnis von Händlern und Bezugsquellen, bestimmt auch in Ihrer Nähe!

Darüber hinaus produzieren einige Initiativen des Ehrenamts ihre eigenen Säfte aus Bergischem Obst. Auch diese sind vielerorts im Handel erhältlich. Mit deren Erwerb unterstützen Sie direkt die Arbeit der Verbände zum Thema Streuobst.

Schauen Sie zum Beispiel nach dem Apfelsaft des Bergischen Naturschutzverein RBN oder dem Saft des Bergischen Streuobstwiesenvereins. Auch der NABU in Rhein-Berg vertreibt seinen eigenen Apfelsaft von Streuobstwiesen unter der Marke „Streuobst.Land“.

RegionalerApfelsaft_BSO
Bildnachweise: CC Lizenz Pixabay; BSO