Eine alte Weisheit besagt, dass der beste Zeitpunkt einen Baum zu pflanzen vor 20 Jahren war, der zweitbeste ist aber heute. Angesichts des allgemeinen Rückgangs an Streuobstbeständen ist die Neuanlage einer Streuobstwiese eine wunderbare Investition in die Zukunft. Dies gilt insbesondere auch für Nachpflanzungen in (über)alten Streuobstbeständen. Denn ohne Erneuerung werden diese Wiesen früher oder später verschwinden. Bei uns im Bergischen ist das im Moment die größte Herausforderung für den Erhalt der Streuobstwiesen!
Wer eine Wiese neu anlegt, investiert für kommende Generationen. Darum sollte eine neue Wiese möglichst zukunftsfähig gestaltet werden. Die gegenwärtigen Anforderungen in der Landwirtschaft (Maschinengröße, Betriebsstrukturen) bedingen, dass eigentlich nur noch Hochstämme (d.h. Bäume mit einem Kronenansatz von >1,80m) gepflanzt werden sollten. Ein ausreichender Abstand zwischen den Bäumen von mindestens 10-12 Metern erlaubt eine vielfältige Unternutzung und eine freie Entwicklung der Baumkronen.
Eine neue Wiese sollte mit einem Pflanzplan angelegt werden, auf dem die Sorten und deren Standorte vermerkt werden. Dieser Pflanzplan ist unbedingt gut aufzubewahren. Denn das Wissen um die Sorte ist nicht nur spätestens bei der ersten Ernte wichtig, sondern auch für zukünftige Nutzer der Wiese, vielleicht erst in mehreren Jahrzehnten!